Dieser Zustand zwischen Hoffen und Bangen: Werden wir 2022 einen triumphalen Morgestraich feiern können? Oder fällt wieder alles flach und wir landen in jener Zone der Enttäuschungen, die wir inzwischen – weiss Gott – zur Genüge ausgelotet haben?
Vom Ryslaifer
Wöchentlich verändert sich die Lage. Es gibt wohl keine Kristallkugel mehr, die uns einen einigermassen ungetrübten Blick auf die unmittelbare fasnächtliche Zukunft ermöglichen könnte. Auch die Pfyfferli-Bande spürt sie, diese Wechselwetterlage, zwischen Bangen und Hoffen, Euphorie und Absturz, Proben und Grübeln. In diesem Spannungsfeld finden unsere Vorbereitungen statt. Denn etwas wissen wir, d Frau Fasnacht hat schon vieles überstanden. Zwei furchtbare Kriege haben dafür gesorgt, dass unsere Grosselterngeneration viele Jahre lang keinen Morgestraich erleben durfte, einmal in der Jugend, einmal im besten Alter. Doch die alte Frau Fasnacht ist ans Rheinknie zurückgekehrt, rauschhaft und mit herrlich wehenden Röcken. Niemals ist sie in der Mottenkiste gelandet, erfrischt ist sie wieder aus dem Himmel über Basel gestiegen und hat drei Tage lang geherrscht.
Denn die Menschen auf dem Flecken Erde, der da die Postleitzahl 4000 trägt, haben ihre Fasnacht nie vergessen, haben weiter gepfiffen, getrommelt, Verse geschrieben und Helge gemalt. So haben sie die alte Dame in ihrem Wolkenkuckucksheim genährt und für ihre triumphale Rückkehr gestärkt. In diesem Sinne sind wir unverzagt und proben weiter, grad z’Laid, verdeggel.